Vom 10. bis 15. November 2025 waren wir mit der Ursulinenschule Fritzlar Gastgeber einer besonderen Erasmus+-Begegnung unter dem Motto „Difference makes us whole“. Insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler aus Finnland, Italien und Spanien verbrachten gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern eine Woche voller Begegnungen, Aktivitäten, Kreativität und interkulturellem Lernen. Gestaltet wurde diese großartige Woche von den Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 8 bis Q1 und den Lehrerinnen und Lehrern Frau Jost, Frau Kögel und Herr Meyer.
Am Montag wurden die Gäste herzlich im Treffpunkt der Ursulinenschule begrüßt, nachdem sie am vorigen Tag nach zum Teil sehr beschwerlichen Trips mit Bus, Bahn und dem Flugzeug und Reisezeiten von weit über 10 Stunden angekommen und von ihren deutschen Hosts abgeholt worden waren. Schon nach wenigen Minuten wurde gelacht, geplaudert und neugierig gefragt – die Kennenlernspiele halfen allen, schnell miteinander ins Gespräch zu kommen. Bei einer Schulführung und einem kurzen Deutschkurs lernten sich die Jugendlichen noch besser kennen, bevor sie mit der Arbeit an ihrem gemeinsamen Projekt, dem „Tolerance Tree“, begannen – einem Symbol dafür, wie Toleranz Wurzeln schlägt, wächst und Früchte trägt, wenn Menschen einander offen begegnen. Die Gruppen entwickelten sofort sehr kreative Ideen, wie sie den „Tolerance Tree“ sowohl optisch ansprechend gestalten als auch mit wertvollen Beiträgen füllen könnten, die zum Nachdenken anregen. Von Beginn an wurde während der gesamten Woche Englisch gesprochen, wodurch die internationale Gruppe schnell zusammenwuchs.
Der Dienstag führte die Gruppe nach Anorak 21 in Falkenberg,
einem gemeinnützigen Verein, der junge Menschen in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung stärkt und ihnen dabei hilft, Selbstvertrauen und
Teamgeist zu entwickeln. Bei einer Reihe von pädagogischen Spielen zu den
Themen Respekt und Toleranz erlebten die Schülerinnen und Schüler nicht nur
wertvolle Momente des Austauschs, sondern auch die Bedeutung von Zusammenarbeit
und gegenseitiger Unterstützung. Die Spiele waren oft herausfordernd und
forderten die Jugendlichen dazu auf, über ihre Komfortzone hinauszugehen,
miteinander zu arbeiten und sich gegenseitig zu helfen, um gemeinsame Ziele zu
erreichen. Diese Team-Building-Aktivitäten stärkten das Vertrauen und
schweißten die Gruppe noch enger zusammen.
Neben den Spielen wurde zusammen gekocht – eine Aktivität, die nicht nur den Teamgeist förderte, sondern auch Platz für lebhafte Gespräche und den Austausch von Erfahrungen und Traditionen ließ. Das gemeinsame Zubereiten einer Mahlzeit für so viele Personen schuf eine einladende Atmosphäre und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern, auf ganz persönliche Weise etwas voneinander zu lernen. Das Team von Anorak 21 hat uns wieder einmal begeistert und das Ganze dazu noch auf Englisch geleitet.
Am Mittwoch besuchten die Schülerinnen und Schüler den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Der Start der Actionbound-Tour am Herkules-Denkmal bot eine Mischung aus Bewegung, Teamaufgaben und gemeinsamer Entdeckung – ein Tag voller fröhlicher und verbindender Momente.
Am Donnerstag widmete sich die Gruppe intensiv ihren Beiträgen zum Tolerance Tree: QR-Codes zu Videos, Gedichte, Songtexte, Kochrezepte, Informationen zur Geschichte der Menschenrechte und kreative Statements. Außerdem reinigten die Jugendlichen gemeinsam die Stolpersteine in Fritzlar – ein stilles und bedeutsames Zeichen der Erinnerung an dunkle Zeiten in Deutschland.
Der Freitag begann mit einem herzlichen Empfang beim Bürgermeister der Stadt Fritzlar, Hartmut Spogat, der den Schülerinnen und Schülern spannende Einblicke in die internationalen Verflechtungen der Stadt gab. In einem offenen Gespräch beantwortete er zahlreiche Fragen der Schüler zu Themen wie internationale Zusammenarbeit und der Bedeutung von Toleranz und Respekt für eine weltoffene Stadt. Es war eine wunderbare Gelegenheit, zu erfahren, wie lokale Städte zu globaler Vernetzung und internationalen Projekten wie Erasmus+ beitragen können.
Anschließend kehrten die Schülerinnen und Schüler zurück an die Ursulinenschule, um ihre Arbeit am „Tolerance Tree“ zu beenden. In einer Präsentation stellten sie ihre Ergebnisse vor – jeder Beitrag war einzigartig und trug dazu bei, die Werte von Toleranz, Respekt und Vielfalt zu visualisieren. Es war ein beeindruckender Moment, die verschiedenen Ideen zu sehen und zu hören, wie jede Gruppe ihre Gedanken und Werte auf künstlerische Weise zum Ausdruck brachte.
Am Abend fand die Farewell-Party unter dem Motto „Under the same sky“ statt. In einer festlich-entspannten Atmosphäre, begleitet von Musik und einem liebevoll vorbereiteten Buffet der Eltern, feierten alle gemeinsam den erfolgreichen Abschluss der Woche. Es wurde getanzt, gelacht und der Austausch der letzten Tage noch einmal in einem herzlichen Rahmen gefeiert – eine wunderschöne Art, den interkulturellen Dialog und die neu geknüpften Freundschaften zu würdigen.
Der Samstag brachte schließlich viele emotionale Abschiede. Die Gastschülerinnen und -schüler aus Laitila, San Miniato und Montijo verabschiedeten sich tränenreich von ihren deutschen Hosts und deren Familien, bevor sie sich teils auf eine lange Rückreise machten – besonders die spanische Gruppe mit über 15 Stunden Fahrt.
Diese Woche hat nicht nur den Gastschülern aus Finnland, Italien und Spanien wertvolle Erfahrungen und Eindrücke vermittelt, sondern auch unsere eigenen Schülerinnen und Schüler bereichert. Sie haben nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessert, sondern auch wertvolle interkulturelle Fähigkeiten entwickelt und Freundschaften für die Zukunft geknüpft. Die Vorfreude auf die nächsten internationalen Reisen im Rahmen von Erasmus+ wächst bereits – wir können es kaum erwarten, im März 2026 nach Italien zu reisen, bevor die spannenden Begegnungen in Spanien und Finnland folgen.
Christian Meyer
Ursulinenschule Fritzlar
Neustädter Straße 39
34560 Fritzlar
Telefon: 05622 9996-0
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